Winterfell?
Nach der Studie von Stephan Steinlechner *klick*
Auszüge aus der Studie:
Ein tschechische Wissenschaftler war Ende der 1960iger Jahre Gastwissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Erling-Andechs.
Er brachte aus dem Prager Zoo zwei Pärchen
des Dsungarischen Zwerghamsters mit und führte die ersten
systematischen Beobachtungen zur Jahresperiodik die-
ser Hamster durch
Besonders auffällig ist der Wechsel vom graubraunen Sommerfell in
das weiße Winterfell, das dichter ist und besser isoliert.
Selbst die Fußsohlen des Hams-
ters sind mit dichtem Fell besetzt.
Quelle: Studie von Stephan Steinlechner *klick*
Gewicht
Auffällig sind auch die saisonalen Änderungen im
Körpergewicht.
Im Sommer erreichen die Hamster ein
durchschnittliches Körpergewicht von ca. 45 g, während
sie im Winter nur ca. 25 g wiegen
Reproduktion
Die Reproduktion wird beim Dsungarischen Hams-
ter in den Herbst- und Wintermonaten vollständig einge-
stellt.
Ab September kommt es zu einer Regression der Hoden mit
vollständiger Einstellung der Spermatogenese.
Im zeitigen Frühjahr beginnen die Hoden
spontan wieder zu wachsen, um dann bereits Ende März
erneut ihr Maximalgewicht erreicht zu haben
Wie wird das Fell nun weiß?
Die endokrine Kontrolle des saisonalen Fellwechsels umfasst vermutlich komplexe Interaktionen mehrerer Hormone und wurde bisher noch für kein Säugetier
vollständig charakterisiert.
Duncan und Goldman konnten in sorgfältigen
Studien nachweisen, dass für den Wechsel in das weiße
Winterfell sowohl ein niedriger Testosterongehalt als auch
ein niedriger Prolaktingehalt notwendig sind
Für den Wechsel in das dunkle Sommerfell ist dagegen ein ho-
her Prolaktinspiegel ausreichend, denn auch bei kastrier-
ten Hamstern findet dieser Fellwechsel statt (Duncan und
Goldman, 1984 a,b).
Die Jahresperiodik der Prolaktinse-
kretion ist abhängig von der Photoperiode und damit vom
Melatonin.
Die Melatonin-abhängige Kontrolle des saiso-
nalen Fellwechsels erfolgt beim Hamster und auch beim
Schaf in erster Linie über die Pars tuberalis der Adenohy-
pophyse.
Neben dieser indirekten Wirkung auf den Fellwech-
sel und die Fellfarbe über die Steuerung der Prolaktinse-
kretion kann Melatonin offensichtlich auch einen direkten
Effekt auf die Pigmentierung der Haare haben. Logan und
Weatherhead (1980) haben an Kulturen von Haarfollikeln
gezeigt, dass Melatonin die Melanogenese direkt inhi-
biert und die Haare daher unpigmentiert bleiben.
Wer es ausführlicher nachlesen möchte : *klick*